Das „Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg“ beschrieb in einem Artikel im November 2021, dass Transfeindlichkeit in Deutschland zunehme. Diese besorgniserregende Einschätzung deckt sich mit den Zahlen von weltweiten transfeindlichen Gewaltdelikten. Hier ist eine Zunahme von 7% zum Vorjahr zu verzeichnen. Auffallend an den Ergebnissen der Studie (transrespect org.) ist vor allem, dass mit 96% vor allem transfeminine Personen zu den Opfern zählen. Nonbinäre weiblich gelesene Menschen stellen somit eine stark von Gewalt betroffene Gruppe dar. Diese Personen sind Gewalttaten ausgehend von Fremden ausgesetzt, aber auch Personen aus dem nahen Umfeld zählen zu den Täter*innen. Die Dunkelziffer ist auch hier höchstwahrscheinlich hoch.
Leider stoßen nicht binäre Frauen auf Hürden, wenn sie sich Hilfe holen möchten. Auch in der feministischen Arbeit kommt es noch immer vor, dass manche Personen von Angeboten ausgeschlossen werden.
Wir haben uns im Jahr 2021 als einen unserer Schwerpunkte mit dem Thema LSBTTIQ* im Kontext Frauenhaus beschäftigt. Hierzu haben wir unter anderem eine digitale Inhouse-Fortbildung besucht und unsere Konzeption dahingehend angepasst. Ein wichtiges Resumee für uns aus dieser Auseinandersetzung war, dass die Öffnung für dieses Thema nicht viel Anstrengung benötigt. Das Wichtigste hierbei ist vor allem die Grundhaltung und eine Toleranz für individuelle Lebensentwürfe. Dies möchten wir nach außen tragen und hoffen, dass wir mit dieser Botschaft alle Frauen und Kinder ansprechen – egal welches biologische Geschlecht sie haben oder hatten.
*LSBTTIQ: Die Abkürzung steht für einzelne Richtungen in der vielfältigen Regenbogen-Gemeinschaft – lesbisch (L), schwul (S), bisexuell (B), transgender (T), transsexuell (T), intersexuell (I), queer (Q).